Der neugierige Kuchen


 

 

 

 

 

 

 

 

Es waren einmal ein armer Bauer und seine Frau. Sie lebten in einem kleinen Bauernhaus am Waldesrand. Die Wände waren schief und die Fenster klein, aber drinnen war es gemütlich, im Winter warm von einem dicken Ofen und im Sommer schön kühl im Schatten der Bäume.


Eines Tages sagte der Mann zu seiner Frau: „Wir sind arme Leute und haben nicht viel Geld. Backe mir aber doch bitte einmal einen Kuchen, ich würde ihn so gerne essen. Noch nie in meinem Leben habe ich bisher einen Kuchen bekommen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Frau ging, fegte den Boden auf, kratzte alles aus dem Schubfach heraus und brachte zwei Hände voll Mehl für einen Kuchen zusammen. Sie machte einen Kuchen und legte ihn auf das Fensterbrett zum Abkühlen. Doch dort wurde es dem Kuchen zu langweilig, er sprang vom Fensterbrett und rollte auf dem Boden zur Tür und in die Welt hinaus.


Es war so herrlich draußen auf dem Hof, es war sehr sonnig und fröhlich. Die Sonne schien hell. Die Vögel sangen und ein kühles Lüftchen strich durch das Laub.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Unser Kuchen rollte und rollte und spielte mit den Hühnern und Gänsen auf dem Hof.
Auf einmal entdeckte er eine Gans und sagte zu ihr: „Vom Boden gefegt, aus dem Fach gekratzt, mit der Butter gebacken, aus dem Fenster gehopst.“


Der Kuchen rollte weiter und weiter und sah ein schönes Land mit gelbem Weizen und grünem Hafer. Mitten im Sonnenschein lag dort ein altes Landgut, von tiefen Wassergräben umgeben, und von der Mauer wuchsen bis zum Wassergraben große Efeuranken herunter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Plötzlich sagte jemand: „Wer ist da? Wer bist Du? Und wieso riechst du so gut?“
Es war der Hase, der sprach: „Ich möchte dich gerne sofort aufessen!“ Der Kuchen jedoch sang: „Vom Boden gefegt, aus dem Fach gekratzt, mit der Butter gebacken, aus dem Fenster gehopst. Opa konnte mich nicht fangen, Oma auch nicht. Und von dir, Hase, reiße ich sowieso aus.“


Inzwischen war der Kuchen von seiner langen Reise müde geworden. Er legte sich in den Schatten unter eine Hecke und sah den Wolken zu, die über den Himmel zogen. Er begann zu träumen. Die Wolken veränderten sich und wurden zu Geistern, die auf einem wundersamen Instrument ganz leichte Klänge zauberten. Plötzlich wirbelten sie ganz wild tanzend über den Himmel.. Mit einem Ruck erwachte der Kuchen. Wie lange hatte er wohl geschlafen?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf seinem weiteren Weg hörte unser Kuchen leise aus der Ferne eine wunderschöne Melodie. Neugierig rollte er näher und wurde dabei nass und nasser. Plötzlich brach die Musik ab und der Kuchen wurde von einem kräftigen Schnabel gepackt. Er war in den Teich des Schwans geraten, der auf seinem Cello gespielt und ihn in letzter Sekunde vor dem Ertrinken gerettet hatte. Nun legte der Schwan den Kuchen zum Trocknen in die Sonne, um ihn später zu verspeisen, begann wieder Cello zu spielen - und vergaß ihn.


Unser Kuchen rollte weiter. Der Weg führte ihn in einen dunklen Wald. Dort gab es Vögel, schöne Bäume, viele Beeren und natürlich noch viele andere Tiere. Böse Tiere aber auch. Im Wald lebte auch der böse Wolf, der dort hinter einem Baum auf den Kuchen wartete. Der Wolf knurrte: „Küchlein, Küchlein, ich werde dich fressen!“
Aber das Küchlein sang: „Vom Boden gefegt, aus dem Fach gekratzt, mit der Butter gebacken, aus dem Fenster gehopst. Opa konnte mich nicht fangen, Oma auch nicht. Der Hase war auch nicht schnell genug, und von dir, Wolf, lasse ich mich auch nicht schnappen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit seinen letzten Kräften rollte der Kuchen weiter, der Wald wurde aber noch dunkler und noch gefährlicher. Da traf der Kuchen den Bären. „Vom Boden gefegt, aus dem Fach gekratzt, mit der Butter gebacken, aus dem Fenster gehopst. Opa konnte mich nicht fangen, Oma auch nicht. Der Hase war auch nicht schnell genug, der Wolf sowieso nicht. Und auch von dir, Bär, lasse ich mich nicht fangen.“


Plötzlich zog ein Gewitter auf. Es blitzte und donnerte, und es schüttete wie aus Eimern. Mit seiner letzten Kraft rettete sich der Kuchen in eine Höhle und zitterte vor Angst.

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als es aufhörte zu regnen und es wieder trocken war, rollte das Küchlein weiter, doch da hörte es jemanden weinen. Es sah einen großen Baum und darauf einen Fuchs, der sagte: „Oh, ich bin so arm, habe kein Zuhause und auch keine Freunde. Du duftest so gut und siehst so lecker aus. Wer bist Du?“


Unser Küchlein war so glücklich und wollte dem Fuchs helfen. Es sang:„Vom Boden gefegt, aus dem Fach gekratzt, mit der Butter gebacken, aus dem Fenster gehopst. Opa konnte mich nicht fangen, Oma auch nicht. Der Hase war auch nicht schnell genug, der Wolf sowieso nicht. Der Bär war zu dick.“
Da sprach der Fuchs: „ Oh! Was für ein schönes Lied! Aber ich höre schlecht! Kannst du auf meine Nase hüpfen und noch einmal für mich singen?“
Das glückliche Küchlein sprang auf die Nase des Fuchses und wollte gerade anfangen, sein Liedchen zu singen, da schnappte sich der Fuchs das Küchlein und fraß es mit einem Bissen auf!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

Alle zu hörenden Instrumente wurden von unseren Dozentinnen und Dozenten live eingespielt.

 

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